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Praktikumsbericht – AV Visionen GmbH

Praktikumsbericht

6 Wochen Sommerferien….
Viel Zeit. Da wir leider in unserer heutigen Schullaufbahn nur Zeit für ein einziges Praktikum haben, habe ich mich in den Sommerferien 2016 dazu entschlossen, ein 3-wöchiges freiwilliges Praktikum in Berlin zu machen. Was ich dort erlebt, bzw. gelernt habe, möchte ich hier kurz zusammenfassen.

Erstmal allgemein etwas zu der Firma. AV-Visionen GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, welches in Berlin ansässig ist. Es beschäftigt sich mit der Anime- und Manga-Welt. Wer sich damit auskennt, dem sollten Namen wie „Kazé“, oder „Anime on Demand“ kurz „AOD“ ein Begriff sein. Um es für alle anderen nicht ganz zu kompliziert zu machen: Sie arbeiten die japanischen Anime und Manga für den deutschen Sprachraum auf. Sie werden synchronisiert, neu geschnitten, Covers neugestaltet und vieles mehr.

Hier ein paar Beispiele, die man vielleicht kennt:

One Piece

Attack on Titan

Dragonball

Die Liste ist lang. Scrollt man etwas im Wikipedia-Artikel, so findet man eine komplette Auflistung.

Betreut wurde ich von Roman. Roman ist derjenige der gerufen wird, wenn etwas mal wieder mit der Technik nicht funktioniert.

Nun zu meinen Aufgaben. Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich mit Anime und Manga bisher nichts anfangen konnte. Macht aber nichts, mein Aufgabenbereich war eh ein Anderer. Meine Abteilung dort war die IT. In einem Betrieb von gut 30 Leuten fällt an technischer Arbeit einiges an.

In einem Unternehmen dieser Größe und in diesem speziellen Themenbereich gibt es neben den „normalen“ Office Aufgaben und Problemen auch spezielle Software die gewartet werden muss.

Die „grundlegenden“ Aufgaben umfassen alltägliche Sachen. Toner- oder Trommelwechsel an Druckern. Windows-Updates installieren. Windows an sich installieren. Office installieren, aktivieren, aktualisieren. Drucker einrichten. Arbeitsplätze aufbauen und verkabeln. Aufgaben, die irgendwann mal an jedem Computer zu machen sind.

Interessanter wird es jedoch, bei den spezifischen Problemen, wovon ich einige nennen möchte.
Ich erkläre hier nicht groß wie wir die Systeme konfiguriert haben, sondern eher mit welchen Systemen ich in Kontakt kam und ich persönlich interessant fand.

Schriftenverwaltung: Jeder Manga oder Anime hat (meist) eigene Schriftarten. Man kennt es aus Office-Programmen. , Calibri oder Times New Roman sind wohl die bekanntesten Beispiele. Klingt erstmal nicht weiter kompliziert, wird es aber, wenn man über Jahre hinweg viele Projekte hat. Versucht man nämlich in Windows oder in MacOS alle Schriften gleichzeitig zu aktivieren, so würde der Computer vermutlich nicht mehr hochfahren. Man benötigt also ein Programm welches Schriften, die gerade benötigt werden, aktiviert bzw. deaktiviert. Das mag in der Theorie nicht allzu schwer klingen, wird es aber in der Praxis, wenn wir von über 30‘000 Schriften oder mehr reden. In der Zeit in der ich bei AV-Visionen tätig war, wurde gerade ein neues „Verwaltungssystem“ getestet.

USV: USV’s (Unterbrechungsfreie Strom Versorgung) sind eigentlich nicht wirklich besonders. Sie finden in vielen Bereichen Anwendung. Beispielsweise in Krankenhäusern, Rechenzentren oder anderen „wichtigen“ Einrichtungen. Eine USV ist einfach gesagt ein Akku, welcher anspringt, falls der Strom ausfällt oder es zu Stromschwankungen kommt. Letzteres ist wichtig für sensible technische Geräte. Fehlt einer Festplatte (HDD), die gerade im Schreibvorgang ist, der Strom, können Daten verloren gehen oder teilweise auch ganze Festplatten zunichtegemacht werden.
In meinem Beispiel halten die USV’s etwa eine Stunde. Fällt der Strom aus, laufen alle Server weiter. Ist der Strom nach 15 Min nicht wieder da, fahren sich alle Server selbstständig runter. So wird gewährleistet, dass alle Systeme sauber herunterfahren und nicht einfach abstürzen.
(Wobei man zugeben muss, dass ein einstündiger Stromausfall in Berlin-Mitte als sehr unwahrscheinlich anzusehen ist)

Systemüberwachung: Die Systemüberwachung kann man sich wie ein „Smart-Home“ vorstellen. In den dortigen Serverschränken haben wir Sensoren verbaut die stetig Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und die Luftqualität (quasi ein Rauchmelder) messen sowie aufzeichnen. Tanzt einer der Werte zu stark aus der Reihe wird ein Alarm ausgelöst. Werden die Werte zu extrem, schaltet sich die Stromversorgung zur USV ab. Wird nichts unternommen, fahren die Server nach 15 Min selbstständig herunter. Sollte es dazu tatsächlich einmal kommen, muss jemand die Stromversorgung von Hand wieder einschalten. (Man sollte erwähnen, dass bei jeglichen Fehlern oder zu hohen Werten E-Mails verschickt werden. Die Abschaltung erfolgt nur bei Feuer bzw. dem daraus resultierenden Rauch)

Mein persönliches Highlight war aber der „Besuch“ im Rechenzentrum. AV-Visionen hat einen Serverschrank in einem Rechenzentrum gemietet um den Benutzern einen besseren und schnelleren Service zu bieten. Das Gebäude ist von außen recht unscheinbar, innen ist es aber die Hölle. Wer verstaubte Computer oder Laptops kennt, der kann vielleicht ahnen wie es dort drinnen ist. Bei konstanten (und im Sommer doch recht angenehmen) 20°C verkabelten wir unseren Schrank neu. Anfangs dachte ich beim Eintreten, dass man es auch ohne Gehörschutz aushalten kann. Das änderte sich aber schnell. Nach 5 Min und 90dB Dauersummen, ist man gezwungen Gehörschutz zu tragen. Anders ist Arbeiten nicht möglich. Wir beschrifteten alle Server neu und verlegten die Kabel etwas ordentlicher. Also quasi einfaches Aufräumen.

 

Ich denke das genügt als kleiner Einblick in mein Praktikum. Die hier genannten Aufgaben umfassen natürlich nicht alles, spiegeln aber gut meinen Alltag in diesen 3 Wochen wieder.

Auch hier möchte ich mich nochmal beim gesamten Team von AV-Visionen und vor allem bei Roman bedanken. Es waren wirklich 3 tolle Wochen, bei denen ich fast nicht mehr hätte lernen können. Vielleicht, je nach dem was die Zeit hergibt, werde ich auch noch ein weiteres Mal die Firma besuchen.

Jan Gregor Schumacher

Logo_KAZÉ
Logo KAZÉ

 

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Rechenzentrum
Rechenzentrum
Rechenzentrum

 

 

 

 

 

 

PokemonGO
Zeichnug zu “PokemonGO” am WhiteBoard bei den Grafikern
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Serverschrank (noch halbwegs “leer”) (umfasst 360TB an Daten)

Jan Gregor Schumacher