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Ein Gefängnis aus Gedanken

Ein Raum, der schreien will,

doch alles um ihn herum ist taub.

Niemand bemerkt es,

doch die Stille frisst alle Töne auf.

Gedanken, die ihre Sätze prägen,

leere Worte werden zu falschen Wegen,

würde sie doch nur erzählen,

was sie wirklich fühlt,

anstatt täglich in Lügenkisten zu wühlen

und zu schweigen,

bis sie nichts mehr spürt.

Ein dunkler Raum, der schreien will,

doch alles um ihn herum ist taub.

Niemand bemerkt es,

doch die Stille frisst alle Töne auf.

Und die Schreie werden leiser,

weil sie gefangen sind.

Im Geflecht aus Schwindelei,

wie eine Fliege im Spinnennetz so klein

und sie wird immer kleiner,

unter den Gedanken, die sie erdrücken,

immer feiner der Faden, an dem sie hängt.

Sie muss ausbrechen, bevor er reißt, bevor der Geist,

der sie zu verfolgen scheint, gewinnt

und sie für immer still wird.

Denn er zwingt sie zu schweigen,

nicht ihr wahres Ich zu zeigen,

bis sie unter der Fassade versinkt.

Und ihre Silhouette wird blasser,

denn sie bleibt eingesperrt,

in dem Raum, der schreien will.

Doch alles um ihn herum ist taub.

Niemand bemerkt es,

doch die Stille frisst alle Töne auf.

Flora Kronmarck und Antonia Zelmer, Klasse 11

entstanden im Rahmen des Workshops mit Bas Böttcher (2021)