Rezension zu „Klein Zaches“ Aufführung in der Aula für die Jahrgangsstufe 11
Sich mit fremden Federn zu schmücken gehört bei den meisten in unserer Gesellschaft zum Alltag dazu, leider.
Das beste Beispiel dafür ist „Klein Zaches, genannt Zinnober“, welcher durch das Mitleid und die Magie der begnadigten Fee Rosabelverde die Eigenschaft erlangt, sich jedes Talent,das in seiner Gegenwart präsentiert wird, „anzueignen“, damit blendet er seine gesamte Umgebung.
Veröffentlicht wurde das satirische Kunstmärchen 1819 von E.T.A. Hoffmann. Er beschäftigt sich darin unter anderem mit Ungerechtigkeit, Naivität und Dummheit, also Phänomenen die damals, wie heute noch aktuell sind.
Am 18. Februar hatte die Jahrgangsstufe 11 die Möglichkeit, sich von Reimund Gross in die fabelhafte Welt von Klein Zaches entführen zu lassen. Der Schaupieler verkörperte in diesen 1 ½ Stunden 23 verschiedene Figuren, einzig und allein „bewaffnet“ mit einem Stuhl und seinem darstellerischen Talent. So wenig Requisiten wie möglich, minimalistisch, „stört nur“, beantwortete der Künstler die Fragen der Schüler im Anschluss an die Veranstaltung in Bezug auf sein Bühnenbild.
Beeindruckend war nicht nur die flüssige Vortragsweise, sondern auch der sprachliche Aspekt, denn es wurden ausschließlich Originaltexte vorgetragen.
„Verpackt“ war es als komische Romanze mit Happy End und Hindernissen zwischen dem Studenten Balthasar und der Tochter seines Professors Mosch Terpins, schüler- und lehrertauglich, ein 95-Seiten-Leseheft, gekürzt auf das Wesentlichste.
Am Ende holt Klein Zaches jedoch die Realität ein und die Gerechtigkeit siegt.
Marie-Luise Thoms
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