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Faust als Ein-Mann-Theater

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.“

Sobald diese Worte fallen, weiß jeder Schüler sofort, um welches literarische Werk es sich handelt. Wie könnte es auch anders sein? Schließlich mussten wir den Anfang des Monologs von Faust ja alle auswendig lernen. Für all die, die nun absolut keine Ahnung haben, worum es im „Faust – Der Tragödie erster Teil“ geht, hier eine kleine Zusammenfassung: Dr. Heinrich Faust, ein angesehener Akademiker, findet in der Wissenschaft keine Antwort auf die essentiellen Fragen des Lebens und wendet sich daraufhin der Magie zu. Als Mephisto erscheint, schließt er einen Pakt mit ihm und verspricht ihm seine Seele. Faust gewinnt im Laufe des Dramas die Liebe des jungen Mädchens Gretchen. Wer wissen will, wie die Tragödie ausgeht, muss es selbst lesen, denn wenigstens „Faust“ sollte man in seinem Leben gelesen haben.

Am 16. Januar 2018 durften wir, die Schüler der 10. und 11. Klassen des Gymnasiums Friedrich Ludwig Jahn, das Ein-Mann-Theater zur weltbekannten Tragödie in der Aula unserer Schule besuchen. Theater klingt vielleicht für den ein oder anderen nicht besonders spannend, doch diejenigen durften überrascht sein, denn mit solch einer interessanten und unterhaltsamen Vorstellung hat wahrscheinlich kaum einer gerechnet. Der Theatermacher Ekkehart Voigt spielte mit einer beeindruckenden Wandlungsfähigkeit alle wichtigen Rollen des Dramas selber. Dabei zeigte er keine Scheu, auch das Publikum in seine Vorstellung zu involvieren. Wir hatten viel zu lachen und die 90 Minuten sind wie im Flug vergangen.

Was lernen wir daraus? Klassik muss nicht immer angestaubt und langweilig sein. 🙂

Lilian Laue