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Weil es keinen Spaß macht

Ich stecke meinen Einkaufschip, welchen ich von irgendeiner Firma geschenkt bekommen habe, in die dafür vorgesehene Öffnung. Ein einfacher Mechanismus sorgt dafür, dass die Kette, die mich davon abhält sofort einzukaufen, aufspringt. Nachdem ich fast angefahren worden wäre, weil ein ungebildeter Mensch meint, auf dem Parkplatz die Straßenverkehrsordnung vergessen zu können, betrete ich endlich den Laden. Mit Bedauern stelle ich fest, dass ich nicht die einzige bin, die auf die Idee gekommen ist, den Kühlschrank mal wieder aufzufüllen. Jeder steht jedem im Weg und ich fühle mich total deplatziert. Das ganze ähnelt einem Labyrinth aus Einkaufswagen. Der, den ich vor mir herschiebe, stammt wohl aus dem Bilderbuch der Klischees. Mein kleiner eiserner Begleiter tendiert dazu, nach rechts zu driften, weil ein Rad kaputt ist. Genauso wie Menschen, die mit der rechten Seite sympathisieren, möchte auch diesen Metallkorb auf vier Rädern anschreien. Mach ich´s? Natürlich nicht, es bringt mir ja nichts. Außerdem möchte ich nicht, dass mich alle fragend mustern. Nun stehe ich vor dem Kühlregal und will gerade ein Stück Butter einpacken, als es mir aus der Hand fällt. Die einen würden jetzt ein modernes Kunstwerk auf dem Boden entdecken, ich nenne es: „Och nö, naja wenigstens ist es eingepackt.“, und lege das besonders geformte Etwas besonders behutsam, wenn auch genervt, in den Korb.

Doch was jetzt kommt, ist wahrscheinlich der schlimmste Teil an der ganzen Prozedur. Während ich meinen Einkauf auf das Fließband lege, höre ich schon das passiv – aggressive Stöhnen und Seufzen meiner Mitmenschen. Normalerweise bin ich ein sehr sozialer Mensch und habe keine Probleme im Umgang mit anderen Lebewesen, aber an der Kasse stelle selbst ich dies infrage. Ich hasse es zu bezahlen. Es liegt nicht daran, dass ich kein Geld ausgeben will. Man wird gehetzt, ich verstehe grundsätzlich den Betrag der Summe nicht sofort und außerdem möchte ich nicht inkompetent wirken. Dazu kommt, dass ich heute einen sehr gut gelaunten Kassierer vor mir zu sitzen habe. „Wollen sie noch die 9ct?“, frage ich höflich, um die Restgeldrückgabe einfacher zu gestalten. Mein Gegenüber freut sich über meine Centstücken, die ich zuvor wie eine Rentnerin mühsam ich meinem Portemonnaie zusammengesucht habe. Ich glaube, das ist einer der Menschen, die sich vom Weihnachtsmann ein Pony gewünscht und tatsächlich bekommen haben. Diese gute Laune steckt nicht an, sondern macht Angst. Doch als ich den Kassenbon, den ich gar nicht benötige, einstecke, realisiere ich, dass der Horror ein Ende hat.

Emma- Neele Albrecht