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Weimar, Winter, Wolfgang – Von Jenen die auszogen, den Goethe zu treffen.

Zugegeben, die Überschrift klingt ziemlich hochtrabend, deshalb möchte ich eure Erwartungshaltung gleich zu Beginn ein bisschen dämpfen. Wir haben Goethe weder persönlich getroffen, noch wollte sich Mitte Januar ein Hauch von Winter einstellen. Nicht daheim und nicht  in Weimar. Aber das nur am Rande.

Wir fuhren also am Montag, nachdem wir zuvor noch 4 Stunden Unterricht genießen durften, mit dem Bus nach Weimar. Wir, das sind Schüler der Deutschkurse Jahrgang 11, die sich nicht die Haxen in Brixxen  beim Skilager brechen wollten. Nach einer schier endlosen Anfahrt kamen wir in der Stadt Goethes und Schillers an. Bereits am Goetheplatz, dort lag unser Hostel, konnte man einen ersten Eindruck des historischen Stadtkerns erhalten. Nachdem das Gepäck entladen war, bezogen wir unsere kleinen aber feinen Zimmer. Natürlich war damit der Tag noch nicht vorbei, Frau Schütte und Herr Müller hatten noch eine Aufgabe für uns. Mit einer sehr minderwertigen stummen Karte, welche uns alle in den Wahnsinn trieb, sollten wir die Stadt erkunden und als Beweis Fotos der markierten Sehenswürdigkeiten liefern. Es winkte sogar ein Gewinn für die meisten Fotobeweise!

Also machten wir uns in kleinen Gruppen auf den Weg, Weimar bei Nacht zu erkunden. Trotz schlechter Karte und Dunkelheit wurden viele Entdeckungen gemacht.

Nach einem dementsprechend langen Abend folgte eine kurze Nacht. Am nächsten Morgen stand das erste Aufeinandertreffen mit der Klassikstiftung auf dem Programm. Sie richtete unser Projekt aus. Wir trafen uns daher am Schloss. Dort begann eine Führung für uns. Erst sahen wir uns das opulente Schloss an, was zahlreiche Kunstwerke beherbergt. Danach ging es mit Frau Müller Fabri, unserer Führerin in den angrenzenden Park. Dort stehen z.B. die Anna Amalia Bibliothek und Goethes Gartenhaus. Als nächstes gingen wir in die  heiligen Hallen der Klassikstiftung, wo wir erfuhren was wir alles in den kommenden Tagen tun würden. Wir sollten, das war das erklärte Ziel, eine kreative Arbeit mit dem Kontext Goethe anfertigen, in welcher  Form stand uns dabei frei.

Dann ging es weiter durch die wunderschöne Innenstadt, zu Goethes Haus, welches wir besichtigen, natürlich mit einer fundierten Führung durch Frau Förster. Nicht nur die Anzahl der Räume und Zimmer, sondern auch die Fülle von Kunst, Kultur und Wissen beeindruckten uns. Goethe, ein Universalgenie. Am Abend stand ein Besuch im Kabarett an. Direkt neben der Statue Goethes und Schiller. am Opernhaus der Stadt.  Die Handlung, Goethe und Schiller steigen von Diesem, und haben natürlich arge Schwierigkeiten in dieser modernen Welt, über welche sie auch noch kräftig herziehen. Ein  Abend voller Lacher.

Am nächsten Morgen, wieder begonnen mit einem guten Frühstück im Hostel, galt es nun auch noch des Schillers Haus zu besichtigen. Im direkten Vergleich, den wir ziehen konnten wurde deutlich erkennbar, das sich vor allem die Gehaltsklassen der Herren Dichter unterschieden. Nichtsdestotrotz war auch Schillers Haus eine kleine Sensation. Dann begannen wir unsere kreative Arbeit. Mit Unterstützung des Personals der Klassikstiftung wurde recheriert, erarbeitet, gefilmt, fotografiert und getextet was das Zeug hielt. Nicht zuletzt ob der knappen Zeit. Von da an genossen wir in den historischen Gebäuden freien Eintritt. Durch das Arbeiten ging auch dieser Tag schnell vorbei und der Abend war noch frei. Was könnte man also in weimar an einem Mittwochabend tun? Richtig!

Nach Erfurt fahren! Diese Idee hatten mehr oder weniger spontan unsere Lehrer. Also fuhren wir mit unserem Bus nach Erfurt. Allerdings in Unterbesetzung, den nicht jeder wollte sich den freien Abend nehmen lassen. Erfurt hat sich gelohnt. Wirklich. Diese alte Stadt ist schon am Tag wunderschön, aber bei Nacht ist sie der Hammer. Der Dom und die Schlosskirche wirken im Scheinwerferlicht wie arkestrale Berge. Die Erleuchtete Sternfestugn auf einem Hügel bot einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Hier, an der steilen Mauer gab es eine Schaukel, welche es einem erlaubte bei maximaler höhe am Abgrund der Mauer zu sitzen.

Auf den Abend in Erfurt folgte der nächste Tag. Großkampftag für uns Schüler. Denn heute mussten sämtliche Projekte fertiggestellt und präsentiert werden. Also für alle harte Arbeit. Während einige blind ihr Filmmaterial schnitten, barfuß durch das a****kalte Wasser schritten, vor Goethes Gartenhaus in barocken Kostümen tanzten oder schlicht und ergreifend mit der Technik kämpften, wurden wir von Klassikstiftung allzeit mit Equipment und Fachwissen unterstützt. Nach einer ausgiebigen Mittagspause(oder haben wir sie so ausgiebig gestaltet?) wurden die finalen Arbeiten begonnen. Am späten Nachmittag waren dann schließlich alle Projekte fertig. Ein Produkt wurde sogar noch im Hörsaal konvertiert. Dann wurden unsere Arbeiten dem Rest der Gruppe, den Mitarbeitern der Klassikstiftung und unseren Lehrern präsentiert. Alle ernteten Applaus und Lob für Kreativität in Idee und Umsetzung. Am Ende unserer Präsentation bedankten wir uns natürlich bei den Damen der Klassikstiftung für ihre Unterstützung.

Den Abend ließen wir mit den Lehrern gemeinsam ausklingen, wer Lust hatte begleitete sie in eine

Studentenspelunke, in welcher sogar ausländische Musik gespielt wurde .

 

Der Tag unserer Abreise aus Weimar war gekommen. Aber nicht das Ende unserer Reise. Der letzte Teil führte uns in die Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald, wo wir das ehemalige Konzentrationslager besichtigten. 4 unserer Jungs führten uns in zwei Gruppen über die Anlage von fürchterlich großen Ausmaßen. Hier konnte man noch heute den. Schrecken spüren, der einst hier herrschte. Heute stehen hier nur noch wenige Gebäude, aber das was steht reicht aus um diese schauderhafte und auch traurige Stimmung zu erzeugen, in welche wir alle verfielen. Ein guter Ort also, um der Toten und Inhaftierten zu gedenken.

Nach dieser ganz anderen Sicht auf Weimar traten wir die Heimreise an. Durch “Funkkontakt” wussten wir, das auch die Teilnehmer des Skilagers auf der Rückreise, aber auch 5 Stunden Fahrt hinter uns waren. Weshalb wir vielfrüher und um viele Erfahrungen reicher am Freitag Abend wieder in Kyritz ankamen. Und immer noch kein Winter.

An dieser Stelle möchten wir noch einmal den Ladies der Klassikstiftung Weimar danken, allen voran Frau Förster und Frau Müller Fabri danken. Des Weiteren unserem Busfahrer, der ebenfalls die ganze Woche in Weimar verbracht hat. Und natürlich Frau Schütte und Herr Müller, ohne die dieses Projekt nicht zustande gekommen wäre!