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Die Geschichte des Osterhasen

Die Geschichte des Osterhasen

„Nikolaus ?“, der Nikolaus hebt seine rote Mütze: „Anwesend!“.

 

„Die gute Fee?“, „Dreimal darfst du wünschen… ich meine raten. Hier drüben, Schwester!“, machte sie sich lautstark und freudestrahlend bemerkbar. „Heinzelmännchen?“, sie ertönten im Chor: „An Ort und Stelle“. „Die Elfen sind auch da?“, „JA!“. „CocaCola-Gründer und diverse Schokoladenfirmen?“, die Zahnfee schaut in die Runde, lächelt wie in einer Zahnpastawerbung und meint: „So der Letzte auf der Liste…Der Weihnachtsmann?“. Doch als keine Antwort folgt, lässt sie vor Wut ihr Klemmbrett fallen, durchbricht ihren zierlichen Bleistift und will gerade anfangen zu schreien, als plötzlich die Tür aufspringt. „Ho ho ho Bitches!“, der Weihnachtsmann stolpert in den Raum. Er riecht nach Alkohol, trägt eine Sonnenbrille, einen Dreitagebart und in seinem roten Mantel zeichnen sich Brandflecken ab. Die Zahnfee kommentierte das Ganze mit: „Weihnachtsmann, du schaffst es in einer Nacht um die ganze Welt zu fliegen und Kinder in vielen Ländern glücklich zu machen, aber du schaffst es nie, aber auch wirklich nie, pünktlich zu einem unserer Meetings zu kommen!“. „Hey Zähnchen, das ist nicht meine Schuld. Blitz und Donner hatten Streit und ich war gestern mit Rudi feiern… und wie soll ich es sagen, die Lampe ist immer noch an.“ Er zeigte auf seine Nase und lacht als einziger über seinen Witz. „Nenne mich noch einmal Zähnchen und deine Nase ist gleich aus einem anderen Grund rot und außerdem, die Elfen aus Island kommen auch pünktlich, obwohl sie keine magischen Rentiere zum Verreisen besitzen.“ Der Weihnachtsmann verdreht die Augen, flucht in seinen Bart hinein und setzt sich neben den Nikolaus. „Jetzt, wo alle anwesend sind, kann es ja losgehen.“ Sie klatscht in die Hände und switcht von böser Miene zurück zur Zahnpastawerbung. „Ich hab mir da was überlegt, die Blumen fangen an zu blühen, die Vögel kommen wieder und wir feiern nicht genug. Natürlich gibt es da Jesus, der sich wichtigmacht und wieder aufersteht und alle Christen feiern sein Comeback, aber niemand kauft einen Jesus aus Schokolade.“ „Die Zähne, die ich im Frühling einhole, sind durchschnittlich gesund.“ Sie zeigt auf eine Grafik, die verdeutlichen soll, dass im Winter mehr Schokolade verzehrt wird und die Zähne dadurch in einem schlechten Zustand sind. Der Nikolaus und der Weihnachtmann gucken sich zuversichtlich an. „Das liegt bestimmt an Niki“, meint der Mann mit dem roten Mantel. „Ach Klaus“, der Nikolaus errötet und stupst dem Weihnachtsmann in die Seite. „Irgendwelche Vorschläge? Die Lage ist ernst“, äußert sich die Zahnfee. „Wie findet ihr den Vorschlag, wenn wir einfach wieder die USA kopieren. Ich weiß auch nicht, irgend etwas wie Halloween. Es interessiert sich doch gar keiner mehr für den Reformationstag.“, meint ein Heinzelmännchen. „Oder wir feiern den: „Wünsch dir was“-Tag. Ich komm überall vorbei und erfülle jedem Kind einen Wunsch“, unterbrach die gute Fee. Doch die Zahnfee erwiderte: „Schöne Idee, aber leider ist das viel zu umständlich.“ Da wendet ein Elf ein: „Tiere! Jeder liebt Tiere!“, er schaut überzeugt von seinem Vorschlag in die Runde. „Sehr sehr gut“, nickt die Zahnfee, „ist jemand gegen das Angebot?“. „Das Eichhörnchen, das allen Eicheln vor die Tür legt?“, schlägt der Weihnachtsmann vor. „Nicht süß genug“, meint die Zahnfee.

 

Der Nikolaus wirft ein: „Wie wäre es mit einem Küken und es verteilt Federn an Kinder… die können damit dekorieren und die Schokoladen-Leute verkaufen Küken aus Schokolade.“ „Das finde ich super, aber es ergibt zu viel Sinn. Die Fantasie muss gefördert werden. Scheiß auf die Naturgesetze, darauf stehen die Kinder!“ Der CocaCola-Gründer fragt: „Wie wäre es mit einem Pinguin, der fliegen kann? Sein Fell ist rot und weiß und weil die Männchen die Eier ausbrüten, verteilt er über Nacht bunte Eier.“ Der Weihnachtsmann ist eifersüchtig und meint, dass der Nordpol viel cooler als der Südpol sei und es nur eine billige Kopie von ihm wäre. Damit es nicht in einer Schlägerei endet, ruft die Zahnfee: „Moment mal, das mit den Eiern gefällt mir, wir einigen uns jetzt auf irgendein knuffiges Tier und dann sind wir durch.“ Sie überlegt nicht lange und ihr kommt eine Idee: „Passt auf, ein Hase, der ist süß und ein Säugetier. Der Hase versteckt bunte Eier in der Natur. Die Kinder sind an der frischen Luft und die übrig gebliebenen Adventskalender und Weihnachtsmänner pressen die Schokoladenfirmen in Ei- oder Hasenformen. Gegenstimmen?“ Da alle keine Lust mehr hatten, willigen sie ein. „Gut, ich kümmere mich darum, einen Hasen zu engagieren und bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht eure Zähne zu putzen!“ Als alle das Meeting verlassen, klingelt das Handy der Zahnfee. Ein raue Männerstimme sagt: „Konntest du sie überzeugen? Du weißt wir brauchen das Geld!“. „Sicher, die haben mir aus der Hand gefressen.“ Sie wollte sich gerade Kakaopulver in ihre Tasse Milch rühren, um den Erfolg zu feiern, als sie das Bild der Verpackung sah. „Hey Peter (Brabeck-Letmathe Verwaltungsrat Netstle), ich hätte da noch eine kleines Jobangebot für den Nesquik Hasen…“

Emma Albrecht
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