Oktobergedanken
Oktobergedanken
Und sobald der Herbst beginnt,
mit Nebel, Regen, Kälte, Wind,
wehen stets dieselben Fragen
durch meinen Kopf und meinen Magen.
Denn wenn die Blätter sich erst färben,
um dann sowieso zu sterben,
frag‘ ich mich vom Laub bewegt:
Woran erkennt man, dass man lebt?
Daran, dass man atmet,
tief Luft holt und dann wartet,
bis es nicht mehr länger geht
und man kurz vorm Schwindel steht,
dann lässt man alle Schwere los
und fühlt sich fast schon schwerelos.
Daran, dass man liebt,
alles, was es zu lieben gibt:
Musik, Poesie, die Familie und Dich
alles, das Leben, die Liebe an sich.
Denn Liebe ist nicht nur Zeit zu weit,
sondern Basis für Menschlichkeit.
Daran, dass man versteht,
hinterfragt und überlegt,
dabei manchmal Fehler macht,
viel zu selten drüber lacht –
auch wenn mancher es versteckt,
wir sind alle nicht perfekt.
Das sind Oktobergedanken,
die in meinem Kopf wanken,
und dann durch die Luft treiben,
um auf Papier zu verbleiben.
Ich liebe den Herbst und atme tief ein,
was kann schöner als diese Jahreszeit sein?
Und ich weiß, ohne dass ich jetzt lang überlege:
Ich lebe.
Juliane Vogler, Klasse 10b