„Doof gelaufen“? – Ganz im Gegenteil!
Am 04.04.2014 führte der DS-Kurs des Abiturjahrgangs des Gymnasiums F.L. Jahn im Kyritzer Kulurhaus das Stück „Doof gelaufen“ von Nils Heininger auf. Es begann um 19 Uhr und dauerte mit einer kleinen Pause ca. eineinhalb Stunden.
In der Komödie geht es um einen versehentlichen Überfall auf eine Chaos-WG. In Folge des Überfalls wird der Pizzabote von einem Mitglied der WG erschossen. Die beiden Einbrecher geben früh das Kommando an die Einwohner der WG ab und sie beschließen, dass sie alle gemeinsam eine Lösung finden müssen. Während sie versuchen, diese wirre Situation zu meistern, entstehen neue Freundschaften. Zwischen Manchen sprühen sogar mächtig die Funken… Letztendlich kommen sie trotz vieler Kabbeleien zu einem Ergebnis: Sie fordern eine Menge Lösegeld und brennen zusammen damit durch – ein friedliches Leben unter der hawaiianischen Sonne.
Das Stück wurde von den Zwölfern wirklich hervorragend und sehr lustig inszeniert. Es lässt sich aus meiner Sicht nichts kritisieren. Jedem schien die Rolle wie aufs Leib geschnitten und ich hätte mir niemand anderen dafür vorstellen können. Noch lustiger war es dann natürlich, wenn man Einige der Personen, die die Rollen jeweils spielten, persönlich kennt.
Zur Pause wurde eine der Hauptpersonen ausgewechselt. Durch das abwechselnde Sprechen des Monologs und der Übergabe einer Weste wurde dies aber sehr gut und verständlich dargestellt. Eine wirklich schöne Idee! Außerdem hatte das Stück auch eine Menge „Sex, Drugs and Rock ’n‘ Roll“ zu bieten… Zumindest fast. Denn die Auszeichnung für den heißesten Auftritt geht zum Beispiel an den „Polizisten Harry“, der sich einmal nur in Unterwäsche auf der Bühne präsentieren musste. Drogen gab es sowieso genug, da eine Einwohnerin neben dem Studium zur Tierärztin Gras vertickte. Und Rock ’n‘ Roll? Im übertragenden Sinne: Man kann sagen, dass durch ein bisschen Schießerei, Zickerereien und Lösegeldübergaben im Wohnzimmer wirklich viel los war. Außerdem lief – was mich persönlich sehr erfreute – am Anfang des Stücks ein Song von The Wombats.
Auch das Bühnenbild war wirklich ausgezeichnet. Man sah zwar nur ein Wohnzimmer, aber dies war wirklich sehr authentisch dem WG-Stil angepasst. Durch den Einsatz verschiedener Türen konnte man sich auch ganz einfach mehr von der Wohnung vorstellen. Und zum Ende gab es sogar eine kleine Tanzeinlage, passend zum neuem Leben auf Hawaii. Die Länge des Stücks war ebenfalls ideal, es hätte mich sogar gefreut, wäre es noch länger gewesen.
Denn für die Jugend wurde genau das Richtige thematisiert. Es war kein zu schwerer Stoff und perfekt für einen Freitag Abend. Und es war sehr lustig, was bei Schülern oft besser ankommt.
Für jüngere Geschwister oder andere kleine Zuschauer war es dafür noch nicht geeignet, da kein Halt vor Schimpfwörtern gemacht wurde und Kriminalität eben auch Teil des Stücks war. Dafür waren aber die Erwachsenen, mit denen ich geredet habe, auch von der Darbietung begeistert.
Alles in allem kann ich sagen, dass mir das Stück wirklich sehr gut gefallen hat. Ich hatte in den letzten Jahren schon viele Stücke der Abiturjahrgänge gesehen und dieses gehört auf jeden Fall zu meinen Favoriten – es ist also alles andere als „Doof gelaufen“.
Miriam Frisch