Erinnerungen
Ich bin müde. Müde vom Verweilen in alten Gedanken. In Gedanken versunken und fast
im Meer der Erinnerungen ertrunken.
Gedanken über dich. Dich, mich, uns.
Es hat Zeit gebraucht, zu vergessen, was war. Doch ich hab mich zusammengerissen und Erinnerungen vom Händchenhalten, fast nicht mehr da, so wie abgeschalten.
Es waren einst nur du und ich: an einander gebunden, beide Hände in einander verschlungen, für immer und ewig verbunden?
Der Traum von Kindern, Haus und Hochzeit, blieben nur Träume zwischen der ganzen Unentschlossenheit.
Reicht das Ich mag dich gern wirklich aus für:
Ein Leben lang an einander gebunden, beide Hände in einander verschlungen und für immer und ewig verbunden?
Festverbunden. Festgebunden.
Festgebunden und in Ketten gelegt, unsere Beziehung verwelkt, verweht, ungepflegt.
Unsere Leben ziehen aneinander vorbei. Hoffnungsschimmer keinerlei.
Du und ich. Ich und Du, das perfekte Schockoladenvanillepuddingcremeduo.
Leer gegessen, ausgekratzt. Irgendwie umsonst. Einfach für die Katz.
Sie sagen immer: Alles wird gut, doch nach der Ebbe kommt immer die Flut. Sie kommt mit Fontänen, Tränen, Scheren.
Tränen als Fontänen für die endliche, wunderschöne Zeit und Scheren, als Sägen für die Ketten, der ewigen Verbundenheit.
Alle Ketten nun gekappt, alles Alte weggebracht, Alles einfach abgeschafft.
Ich bin nun nicht mehr an dich gebunden, meine Hand nicht mehr in deiner verschlungen und wir beide nicht mehr verbunden.
Die Gedanken sind ausgedacht, endgültig abgeschafft und mit einem Schlussstrich darunter vollbracht.
Luisa 8c