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Rezension „Die Ratten“

Rezension „Die Ratten“ von Gerhart Hauptmann

Das Theaterstück „Die Ratten“ von Gerhard Hauptmann spielt in den heruntergekommenen Arbeitervierteln Berlins am Ende des 19. Jahrhunderts. Eine junge Frau namens Pauline wird ungewollt schwanger und daraufhin von ihrem Liebhaber verlassen. Sie ist kurz davor, sich umzubringen, bis sie Frau John, die ihr Kind aufgrund einer Krankheit verlor, trifft. Aufgrund ihres Schicksalsschlages überzeugt Frau John Pauline davon, ihr das Kind zu überlassen, sodass Frau John sich als Mutter des Kindes ausgeben kann.Pauline willigt in den Vorschlag ein. Auf dem Dachboden des Hauses, in dem Frau John und Herr John leben, bringt Pauline schließlich das Kind zur Welt. Später jedoch fordert Pauline ihr Kind zurück und Frau John sieht keinen anderen Ausweg, als Frau Knobbe, ihrer Nachbarin, das Kind zu geben und sich mit ihrem Pflegekind zu verstecken. Frau Johns Bruder Bruno soll Pauline derart abschrecken, dass sie sich ihr Kind nicht mehr zurück holen will. Statt sie aber nur abzuschrecken, tötet er sie. Während des Streits um das Kind stirbt dieses und Herr John verlässt Frau John, als er die Wahrheit über das Kind erfährt. Frau John ist mit der Situation so überfordert, dass sie sich umbringt. Theaterdirektorin Hassenreuter und Erich Spitta, ein Theologiestudent, der sich in die Tochter der Direktorin verliebt, haben unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der Kunst beziehungsweise des Theaters, was im Laufe des Stückes sehr deutlich wurde. Einerseits werden in dem Drama Beispiele von Lebensumständen und Problemen, wie Selbstmord und Betrug beschrieben und andererseits wird die Kunst als ein zentrales Thema dargestellt. Wo schlussendlich das Kind lebt, bleibt ungewiss, da gewisse Möglichkeiten angeboten wurden, eine endgültige Entscheidung aber nicht erkennbar war. Hauptmann hatte offensichtlich die Absicht, dass sich der Zuschauer ein eigenes Bild von der Situation macht, was eines der Elemente des Naturalismus war. Verwundert hat es uns, dass so gut wie gar keine Kulisse verwendet wurde, weil es ein typisches Merkmal des Naturalismus ist, die Kulisse detailliert darzustellen. Die Kostüme waren sehr modern, schrill und bunt und keineswegs zeitgerecht. Der Inhalt und die Passagen waren originalgetreu, wie auch im geschriebenen Werk. Die Schauspieler haben ihre Rollte gut verkörpert. Dadurch, dass wir das Buch vorher nicht gelesen und im Unterricht behandelt haben, fiel es uns schwer ,den Inhalt und die Handlung richtig zu verstehen bzw. nachzuvollziehen, weil die Figuren der Szenen ziemlich schnell und mit einem Akzent gesprochen haben.

Emily Holtkamp, Alena Vettin